#closedbutopen - Digitale-Angebote für Nietzsche und Co.

Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus machen auch das kulturelle
Leben Thüringens nicht einfacher. Vor allem digital lassen sich
trotzdem Archive, Museen und andere Angebote erleben. Das zeigt sich
nicht nur bei der Klassik Stiftung Weimar.

Weimar (dpa/th) - Durch die Corona-Krise sind auch in Thüringen schon
einige Kulturveranstaltungen ins Wasser gefallen. Um aber dem
Publikum die Wiedereröffnung des Nietzsche-Archivs näher bringen zu
können, hat die Klassik Stiftung Weimar ihre «Bauhaus+» App
erweitert. Neben etwa dem Bauhaus Museum der Stiftung mache die
Anwendung für Smartphones und Tablets nun eben auch das Archiv zum
im Weimar gestorbenen Denker Friedrich Nietzsche (1844-1900) digital
erlebbar, teilte die Stiftung am Freitag mit.

Gemäß dem Grundsatz #closedbutopen (quasi: «geschlossen, aber offen
»)
ermögliche die Stiftung nun virtuelle Besuche, hieß es. Eigentlich
sollte das Archiv am Freitag nach einer Sanierung mit einer neuen
Dauerausstellung offiziell wieder eröffnet werden - der Corona-Krise
wegen fiel dieser Termin nun aus. Unter anderem führe der Medienguide
in der App durch die neue Ausstellung «Kampf um Nietzsche». Gerade
für die Corona-Zeit hat die Stiftung den Angaben nach nun zudem
digitale Angebote - virtuelle Rundgänge und Videos etwa - auf einer
Seite online zusammengefasst.

Derweil ist die Klassik Stiftung längst nicht die einzige
Kultureinrichtung, die in der Corona-Krise stärker auf
Online-Angebote setzt. Unter anderem gibt auch die Stiftung Schloss
Friedenstein in Gotha auf Social Media-Kanälen Einblicke etwa in ihre
Sammlungen und präsentiert Videos barocker Räume. Das Theater
Rudolstadt stellt Videos von Inszenierungen und über Akteure in
seiner eigenen Mediathek und auf der Video-Plattform Youtube online.

Der Thüringer Literaturrat hat angesichts ausfallender Lesungen auf
www.literaturland-thueringen.de unter anderem eine Reihe begonnen,
bei der täglich ein zeitgenössischer Dichter ein Gedicht vorliest.
Und auch die Stadtverwaltung Erfurt teilte jüngst mit, in den
nächsten Wochen durch Videobeiträge einzelne Kunstwerke oder
Ausstellungen etwa städtischer Kultureinrichtungen online
präsentieren zu wollen.