Wohnungsgenossenschaften rechnen mit Millionenausfällen

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Wohnungsgenossenschaften (VSWG) rechnen
im Zuge der Corona-Pandemie mit Mietausfällen von knapp 20 Millionen
Euro pro Monat. «Wir gehen derzeit davon aus, dass kurzfristig rund
20 Prozent der Mieteinnahmen gefährdet sind», teilte der Vorstand in
Dresden am Freitag mit. Der VSWG erwartet zudem, dass sich der Anteil
der ausfallenden Mieten mit zunehmender Dauer der Krise um rund 1,5
bis 2 Prozent pro Monat erhöhen könnte und plädierte für einen
Sicher-Wohnen-Fonds. Ein Moratorium für die Mieter als alleinige
Lösung bedeute einen wachsenden Schuldenberg, den diese mangels
Einnahmen möglicherweise auch später nicht bedienen könnten. Der Bund

hatte verfügt, dass Mieter drei Monate lang nicht gekündigt werden,
wenn sie wegen der Krise nicht zahlen könnten.

Die 209 im VSWG organisierten Wohnungsgenossenschaften bewirtschaften
mit insgesamt knapp 300 000 Wohneinheiten rund 19 Prozent des
gesamten Mietwohnungsbestandes in Sachsen und bieten rund einer
halben Million Menschen ein Zuhause. «Niemand soll aufgrund der
Corona-Krise seine Wohnung verlieren!», stellte der VSWG klar. Der
Verband rief deshalb seine Mitglieder auch zur Solidarität
untereinander auf, das sei «das absolute Gebot der Stunde». Wer mit
Berufung auf die Pandemie die Mietzahlung zurückhalte, obwohl er sie
leisten könnte, «schadet denjenigen, die auf Hilfe angewiesen sind».