Erste Anträge auf Corona-Soforthilfe bewilligt

Stuttgart (dpa/lsw) - Die ersten Selbstständigen und Kleinunternehmen
dürften in Kürze Geld aus dem Corona-Soforthilfeprogramm des Landes
auf dem Konto haben. Die ersten Anträge seien bewilligt und die
Auszahlungen angewiesen, hieß es am Freitag aus dem
Wirtschaftsministerium. Die L-Bank, die Förderbank des Landes, hatte
am Vortag einen schnellen Start der Auszahlungen angekündigt. Anträge
können seit Mittwochabend gestellt werden. Bis Freitagnachmittag
waren nach Angaben des Ministeriums mehr als 88 000 davon
eingegangen, das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Vortag.

Solo-Selbstständige und Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten, die
unter den Folgen der Corona-Krise leiden, können einmalig bis zu 9000
Euro erhalten, die sie nicht zurückzahlen müssen. Für Firmen mit bis

zu zehn Beschäftigten gibt es maximal 15 000 Euro. Betriebe mit bis
zu 50 Beschäftigten sollen bis zu 30 000 Euro bekommen können.
Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) betonte, es gehe darum,
dass bedrohte Betriebe in einem ersten Schritt offene Rechnungen oder
Mieten bezahlen könnten und damit vor der Insolvenz bewahrt würden -
aber nicht darum, Corona-bedingte Umsatzeinbußen auszugleichen.

Hoffmeister-Kraut sagte der «Heilbronner Stimme» und dem «Mannheimer

Morgen» (Samstag), man diskutiere gerade intensiv, wie auch
Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern geholfen werden könne. Zudem
forderte sie vom Bund Nachbesserungen bei den Hilfskredit-Richtlinien
für Mittelständler. Die Vorgabe, dass es 2019 nicht schon zu einem
Ertragsrückgang von mehr als zehn Prozent gekommen sein darf oder die
drei wichtigsten Kunden 60 Prozent des Geschäfts ausmachen müssen,
schließe viele Südwest-Unternehmen aus.