IWF: Dutzende Länder wollen wegen Coronavirus-Pandemie Notkredite
Washington (dpa) - Rund 80 Länder haben sich beim Internationalen
Währungsfonds (IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie nach möglichen
Notkrediten erkundigt. Aus rund 60 Entwicklungs- und Schwellenländern
gebe es bereits konkrete Kreditanfragen, die übrigen prüften ihre
Optionen noch, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Freitag. Die
Weltwirtschaft werde wegen des Virus in diesem Jahr eine «schwere»
Rezession erleben. Bislang habe sich das Virus vor allem in reicheren
Ländern ausgebreitet, doch die wirtschaftlichen Folgen würden bald
auch ärmere Staaten treffen, betonte Georgiewa.
Der IWF könne bis zu einer Billion US-Dollar (900 Mrd Euro)
einsetzen, um Mitgliedsstaaten mit Krediten zu unterstützen, sagte
Georgiewa. Die Entscheidungen nun seien wichtig, um den Weg für eine
Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr zu bereiten.
Der IWF hatte bereits am Montag gewarnt, dass die Weltwirtschaft
dieses Jahr eine Rezession erleben werde, die mindestens so schlimm
sein werde wie jene infolge der globalen Finanzkrise 2008/09. Die in
Washington ansässige Organisation will im April detailliertere
Prognosen zur globalen Wirtschaftsentwicklung vorstellen.