Matratzenhersteller schwenkt auf Mundschutz - Tests gefordert

Erfurt/Nordhausen (dpa/th) - Der Erfurter Matratzenhersteller Procave
hat nach eigenen Angaben seine Produktion auf Mund- und
Nasenschutzmasken umgestellt. Bisher seien auch Matratzenbezüge
gefertigt worden, teilte die Firma am Freitag in Erfurt mit. Bis zu
10 000 Masken könnten pro Tag gefertigt werden.

Erste Interessenten für die waschbaren Masken gebe es - vor allem
seien es öffentliche Institutionen. Die Produkte der Firma seien
jedoch nicht als Virenschutzmasken einsetzbar, könnten aber die
Ansteckungsgefahr verringern. Ziel der Geschäftsführung sei, die
Firma ohne Kurzarbeit oder staatliche Hilfen durch die Corona-Krise
zu bringen. Die Firmengründer von Procave betreiben nach eigenen
Angaben auch einen Onlineshop für Matratzenschutz. Der Großteil der
Produkte dafür würde in Thüringen hergestellt.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Dirk Bergner forderte die Landesregierung
auf, das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland in Greiz
kurzfristig finanziell so zu unterstützen, dass es
Corona-Atemschutzmasken testen könne. Es müssten nach Aussage der
Fachleute zwei Prüfgeräte angeschafft werden. Derzeit kämen eine
Vielzahl Mund-Nasen-Schutzsysteme auf den Markt, begründete Bergner
seinen Vorschlag. Um die Mindestanforderungen zu erfüllen, müssten
Masken und die dafür eingesetzten Materialien zumindest einer
einheitlichen Schnellprüfung unterzogen werden.

Auch auf anderen Gebieten reagieren Unternehmen auf die Corona-Krise.
Die Paul Müller GmbH aus Nordhausen, die auf Verpackungs- und
Logistiklösungen für die Automobilindustrie spezialisiert ist,
entwickelt nach einen Angaben zusammen mit Partnerunternehmen
Hygiene-Schutzwände für Krankenhäuser und Unternehmen mit
Kundenkontakt.