Experten rechnen mit sinkenden Schadstoffwerten in der Luft

Wiesbaden (dpa/lhe) - Angesichts einer deutlichen Abnahme des
Verkehrs wegen der Corona-Krise rechnen Experten mit sinkenden
Schadstoffwerten in der Luft. «Es kann sicher davon ausgegangen
werden, dass sich die mit den Einschränkungen einhergehenden
Emissionsminderungen, insbesondere des Straßenverkehrs, positiv auf
die Schadstoffbelastung der Außenluft auswirken werden», sagte eine
Sprecherin des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und
Geologie (HLNUG) am Freitag in Wiesbaden. Für eine genaue Bewertung
der Situation sei es aber noch zu früh.

Vor allem die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) in der
Außenluft habe in Hessen seit Donnerstag vergangener Woche (19. März)
stark abgenommen. Da sich jedoch fast zur gleichen Zeit die
Großwetterlage über Deutschland geändert habe, könne der Rückgang

auch zu einem «nicht unerheblichen Teil» auch auf den damit
einhergehenden Zufluss von frischer Polarluft zurückzuführen sein.

«Im Moment ist es also noch zu früh, den erwarteten Effekt anhand der
Messwerte zweifelsfrei erkennen zu können», sagte die Sprecherin.
Daher wäre es auch verfrüht, etwa bestehende Fahrverbote bereits
aufzuheben oder auszusetzen. Nach Angaben des Straßen- und
Verkehrsmanagements Hessen Mobil hat der Verkehr auf Hessens
Autobahnen mit dem Beginn der Corona-Krise um bis zu 70 Prozent
abgenommen.