Land weitet Notbetreuung für Kinder während der Osterferien aus

Ärzte, Pfleger und Rettungssanitäter werden vermutlich bald wegen der
Corona-Krise noch stärker als bislang gefordert sein. Das Land hilft
bei der Kinderbetreuung.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Notbetreuung an Hessens Schulen und
Kindertagesstätten für Kinder berufstätiger Eltern aus dem
Gesundheitswesen wird ausgeweitet. Das kündigten Kultusminister
Alexander Lorz (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Freitag
an. Für diese Kinder gebe es zusätzlich an Wochenenden und den
Osterfeiertagen ein Angebot. Dies gilt für Alleinerziehende und
Familien, in denen mindestens ein Elternteil im Gesundheitswesen oder
Rettungsdienst arbeitet und das zweite in einem bestimmten
Schlüsselberuf, wozu beispielsweise Polizisten, Richter oder
Apotheker zählen.

Die bereits laufende Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in
bestimmten Schlüsselberufen arbeiten, werde auch an den Ferientagen
unter der Woche angeboten, erläuterte ein Sprecher des
Kultusministeriums. Die Regelungen gelten ab Samstag, den 4. April,
und zunächst bis 19. April. Der erste Tag der zweiwöchigen
Osterferien in Hessen ist am 6. April (Montag). An Hessens Schulen
findet seit zwei Wochen kein Unterricht statt, um die Ausbreitung des
Coronavirus einzudämmen. Die Notbetreuung für Kinder der
Schuljahrgänge 1 bis 6 werde bislang für landesweit 2500 Mädchen und

Jungen und damit in einem sehr zurückhaltenden Maß genutzt, sagte
Lorz.

Das Land gehe davon aus, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen
und im Rettungsdienst in den kommenden Wochen - und eben auch über
Ostern - stark gefordert sein werden, erläuterte der Minister. Sie
sollen daher bei der Kinderbetreuung entlastet werden. «Ich setze
darauf, dass dies nach wie vor nur im Notfall in Anspruch genommen
wird», sagte Lorz. Er gehe davon aus, dass sich genug Lehrkräfte für

die Betreuung finden. Feste Uhrzeiten gebe es nicht - da sich dies
nach den Bedarfen vor Ort richte, sagte Lorz.

Nach den Worten von Sozialminister Klose gelte die neue Regelung
gleichermaßen für die Kitas. «Wir reagieren damit vorausschauend auf

die Entwicklung die vermutlich vor uns liegen wird - nämlich die
steigende Zahl der an Covid-19 ... erkrankten Personen.» Hessenweit
würden nach Schätzungen rund 1,5 Prozent aller Kita-Kinder
notbetreut. Absolute Zahlen lägen nicht vor.