VdK und Verdi: Auch Privatversicherte an Corona-Mehrkosten beteiligen

Stuttgart (dpa/lsw) - An Mehrkosten für die Krankenhäuser wegen
Covid-19 müssen nach Ansicht des Sozialverbands VdK und der
Gewerkschaft Verdi auch Privatversicherte beteiligt werden.
Krankenhäuser finanziell zu entlasten, sei völlig richtig. Der VdK
wandte sich am Freitag in Stuttgart aber gegen Pläne des
Gesetzgebers, die Kosten für den notwendigen massiven Ausbau der
Intensivplätze primär den gesetzlich Versicherten aufzubürden. «Die

vorgesehene Finanzierung der Intensivplätze alleine über den
Gesundheitsfonds ist falsch und unsolidarisch», meinte VdK-Landeschef
Roland Sing.

Der Fonds würde beim Ausbau der Kapazitäten ihm zufolge mit bis zu
1,5 Milliarden Euro belastet. Gesetzlich Krankenversicherte würden so
doppelt herangezogen: Schließlich seien sie beim Gesundheitsfonds und
auch als Steuerzahler beteiligt. Der Sozialverband VdK gehört mit
bundesweit über zwei Millionen Mitgliedern und 240 000 Mitgliedern im
Südwesten zu den größten Sozialverbänden in Bund und Land.

Verdi forderte den Gesetzgeber auf, zwingend nachzusteuern: «Zur
Finanzierung der Mehrkosten müssen die dafür benötigten Mittel aus
der Liquiditätsreserve aus dem Bundeshaushalt refinanziert werden.»
Die Bewältigung der Coronakrise sei eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe, betonte Irene Gölz, Verdi-Landesfachbereichsleiterin
Gesundheit.