Schutzmasken aus dem 3-D-Drucker - Uni zerschneidet Overhead-Folien
Essen/Köln (dpa/lnw) - Immer mehr Labore und Forschungseinrichtungen
helfen bei der Versorgung von Kliniken mit Atemschutzmasken. An der
Universität Duisburg-Essen werden die dafür nötigen Bauteile mit
3-D-Druckern hergestellt. Das Schild für die Maske werde aus Folien
für Overhead-Projektoren geschnitten. «Diese sammeln wir gerade
überall an der Uni ein», sagte Stefan Kleszczynski vom Lehrstuhl für
Fertigungstechnik an der Universität.
Je nach Druckverfahren und verwendetem Werkstoff koste der
Gesichtsschutz zwischen zwei und neun Euro pro Stück. Die ersten
Prototypen seien bereits an der Uniklinik Essen getestet und für gut
befunden worden. Aktuell werde die Desinfizierbarkeit der Masken
getestet. Wenn alles klappt, sollen 1000 Stück schon bald an das
Uniklinikum geliefert werden.
Auch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sollen
Atemschutzmasken und Ventile für Beatmungsgeräte im
3-D-Druckverfahren hergestellt werden. Wo sonst Modelle für die Luft-
und Raumfahrtforschung enstehen, könne medizinische Schutzausrüstung
gefertigt werden, teilte das DLR mit. Die Umstellung sei erfolgreich
getestet worden. Die leistungsfähigsten Drucker im DLR könnten bis zu
zehn Schutzmasken oder 15 Ventile für Beatmungsgeräte pro Tag
herstellen. Durch eine Vernetzung der Institute und Einrichtungen sei
es möglich, größere Mengen zu produzieren.
Die Uni Duisburg-Essen und das DLR waren nach einem Aufruf der
EU-Kommission tätig geworden.