Erstmal Fieber messen - Flüchtlingsaufnahme in der Corona-Krise

Mainz (dpa/lrs) - Das rheinland-pfälzische Integrationsministerium
will mit gezielten Maßnahmen verhindern, dass Geflüchtete sich in
einer der Erstaufnahme-Einrichtungen des Landes mit dem Coronavirus
infizieren. Dazu gehört eine Umstellung der Essensausgabe, wie das
Ministerium am Freitag mitteilte. Mahlzeiten sollen nur noch abgeholt
und dann im Zimmer gegessen werden.

Auch sollen Menschen, die bei einer Infektion besonders gefährdet
wären, künftig möglichst frühzeitig die Erstaufnahme-Einrichtung
wieder verlassen. Es werde «eine prioritäre Verteilung von
Risikopersonen in die Kommunen vorbereitet», teilte ein Sprecher des
Ministeriums mit. Dabei geht es immer darum, diese möglichst gut vor
einer Ansteckung zu schützen. Eine Auflösung der
Erstaufnahme-Einrichtungen, wie sie der Arbeitskreis Asyl -
Flüchtlingsrat RLP und der Initiativausschuss für Migrationspolitik
am Donnerstag gefordert hatten, lehnte das Ministerium als «weder
rechtlich zulässig noch sinnvoll» ab.

Wer neu in einer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA)
eintrifft, soll nach Angaben des Ministeriums auf Fieber und den
Allgemeinzustand überprüft werden. In einem Verdachtsfall ist eine
separate Unterbringung vorgesehen.

In der Einrichtung wie für Wege außerhalb der AfA gelten die
Abstandsregeln von zwei Metern und das Verbot einer Gruppenbildung.
Reinigungsmaßnahmen wurden verstärkt. Daran beteiligen sich nach
Angaben des Ministeriums auch Freiwillige unter den Bewohnern.