Feiern zur Landesgründung wegen Corona-Krise abgesagt

Erfurt (dpa/th) - Die zentralen Festveranstaltungen zum 100.
Gründungsjubiläum von Thüringen am 1. Mai sind wegen der Corona-Krise

abgesagt worden. Es werde aber in nächster Zeit geprüft, ob das
Jubiläum in einer anderen Form oder an einem anderen Termin gefeiert
werden könne, teilte der Landtag am Freitag mit.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dankte laut Mitteilung allen
Beteiligten für ihre Einsatzbereitschaft für die geplanten
Veranstaltungen am 1. Mai. «Dass dies an diesem Tag keine Früchte
tragen kann, ist für uns eine große Enttäuschung», so Ramelow.

Auch Landtagspräsidentin Birgit Keller (Linke) äußerte ihr Bedauern.

«Doch wir dürfen keine Risiken eingehen. Entscheidend ist die
Gesundheit der Menschen.» Sie wünsche sich umso mehr, dass das
Jubiläum trotzdem ins öffentliche Bewusstsein rücke. «Denn seit dem

1. Mai 1920 lebten erstmals die meisten Thüringer in einem geeinten
demokratischen Land, mit republikanischer Verfassung und einem frei
gewählten Landtag.»

Ursprünglich waren am 1. Mai ein Festakt und ein Bürgerfest in Weimar
geplant, um den Zusammenschluss von zunächst sieben Gliedstaaten zum
Land Thüringen vor 100 Jahren zu feiern. Auf die Absage des Termins
haben sich der Landtag, die Staatskanzlei und der beteiligte Verein
Weimarer Republik geeinigt, wie es hieß.

Der 1. Mai ist nicht das einzige Jubiläumsdatum für Thüringen in
diesem Jahr: Nachdem in der DDR die Länderstruktur abgeschafft worden
war, kam es 1990 zur Neubildung Thüringens. An den in diesem
Zusammenhang geplanten Veranstaltung zum 3. Oktober halte man vorerst
weiter fest, hieß es beim Landtag.