Uniklinik Münster schult Medizinstudenten im Schnelldurchlauf

Münster (dpa/lnw) - Die Uni Münster macht Medizinstudenten im
Schnelldurchlauf fit für die Aufnahme und Versorgung von
Corona-Patienten in Krankenhäusern. Dafür hat die Medizin-Fakultät
eine einwöchige Fortbildung entwickelt, die üblicherweise ein halbes
Jahr dauert, teilte die Uniklinik Münster am Freitag mit.

Weil der Lehrbetrieb an den Universitäten in NRW derzeit ruht, hatte
die Uni Münster bei ihren 3000 Medizinstudenten nachgefragt, wer sich
im Kampf gegen das Coronavirus freiwillig engagieren will. 1800
hätten sich gemeldet, erklärte die Uniklinik. Freiwillige mit
abgeschlossener Pflegeausbildung wurden sofort an die Klinik
übergeben, für die anderen sei die Fortbildung entwickelt worden.

«Natürlich können wir uns auf die Vorkenntnisse der Studierenden
stützen. Aber es wäre unverantwortlich, sie ohne eine spezielle
Zusatzschulung in die Krankenhäuser zu lassen», erklärte der Leiter
des Ausbildungsteams, Hendrik Friederichs.

Die Ausbildung besteht demnach aus einem Theorieteil, den sich die
Studenten online zu Hause erarbeiten. Dann geht es ins
Studienhospital. Dort werden Desinfektionsübungen gemacht, das
richtige An- und Ausziehen geprobt und Abstriche für den Corona-Test.
Teilnehmen dürfen nur Studenten ab dem 5. Semester, weil sie dann
bereits in Hygiene geschult sind.

Seit dieser Woche sind die ersten 100 Studenten fertig und werden
neben der Uniklinik auf Krankenhäuser in der Region verteilt. In der
nächsten Woche sollen weitere 500 Studenten folgen. Die Ausbilder
haben derzeit allerdings ein praktisches Problem. Für das Training
fehlen noch 350 Schutzmasken.