Corona-Quarantäne in Jessen - Erste Tests in Abstrichzentrum

Jessen (dpa/sa) - Im wegen eines Corona-Ausbruchs abgeriegelten
Bereich der Kleinstadt Jessen (Landkreis Wittenberg) hat am
Freitagmorgen ein Abstrichzentrum die Arbeit aufgenommen. Das in
einer Mehrzweckhalle eingerichtete Testzentrum sei ausschließlich den
rund 8000 unter Quarantäne stehenden Einwohnern der Ortsteile Jessen
und Schweinitz vorbehalten, sagte Landkreis-Sprecher Ronald Gauert am
Freitag.

Getestet werden aber weiterhin ausschließlich Verdachtsfälle. Nur der
Fachdienst Gesundheit des Gesundheitsamtes oder der Hausarzt könne
einen Test in die Wege leiten, betonte Gauert. Weiterhin gebe es
einige Jessener, die mit den Maßnahmen nicht einverstanden seien. So
würden im Landkreis noch immer zahlreiche Anträge auf
Ausnahmegenehmigungen eingehen.

Am Nachmittag teilte der Landkreis jedoch mit, bis auf wenige
Ausnahmen würden die Einschränkungen von den Einwohnern beider
Ortsteile befolgt. «Es wird eingeschätzt, dass die Ziele der
Allgemeinverfügung und der damit verbundenen Maßnahmen in den beiden
Ortteilen wie im Kreisgebiet weitestgehend verinnerlicht werden.»
Polizei, Ordnungsbehörden und der Fachdienst Gesundheit gingen
Verstößen nach.

Jessen-Jessen und Jessen-Schweinitz sind seit Donnerstagmorgen von
der Außenwelt abgeriegelt, nachdem in den beiden Ortsteilen binnen
kurzer Zeit 41 Menschen an Covid-19 erkrankt waren. Am
Freitagnachmittag lag die Zahl der Infizierten im gesamten Landkreis
Wittenberg den Angaben zufolge bei 62, fünf von ihnen seien im
Krankenhaus. Im Jessener Pflegeheim sei die Zahl der
Corona-Erkrankungen in den vergangenen beiden Tagen bei elf Bewohnern
und fünf Mitarbeitern konstant geblieben. Drei Bewohner seien weiter
zur Beobachtung im Krankenhaus.