Abschlussprüfungen von mehr als 30 000 Lehrlingen verschoben

München/Berlin (dpa/lby) - Wegen der Corona-Krise können mehr als 30
000 Azubis in Bayern vorerst ihre Abschlussprüfungen nicht
absolvieren. Die für dieses Frühjahr vorgesehenen Termine sind
deutschlandweit abgesagt, wie der Deutsche Industrie- und
Handelskammertag (DIHK) am Freitag mitteilte. Allein in Oberbayern
betrifft das 11 000 Azubis, die Nachholtermine sind nach Angaben der
IHK München und Oberbayern für Mitte Juni geplant.

Im Frühjahr 2019 hatten 37 000 junge Leute ihre Ausbildung
abgeschlossen, in diesem Jahr wird eine ähnliche Größenordnung
erwartet. Die Industrie- und Handelskammern sind zuständig sowohl für
kaufmännische Berufe als auch für mehr als 130 technische Berufe,
darunter Industriemechaniker und Mechatroniker.

Die absehbare Folge ist, dass zumindest diejenigen, die von ihren
Betrieben nicht übernommen werden oder den Arbeitgeber wechseln
wollen, erst später mit Abschlusszeugnis auf Stellensuche gehen
können.

Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf die
bayerische Wirtschaft ist ohnehin mit einem Anstieg der
Arbeitslosigkeit zu rechnen. In einer am Vortag veröffentlichten
Umfrage des BIHK unter 1200 Unternehmen hatte mehr als ein Drittel
der Firmen erklärt, dass sie heuer Personal abbauen müssten. Es gibt
bislang aber keine verlässlichen Daten, inwieweit sich das auf die
Arbeitsmarktchancen der Azubis auswirkt.