Eindringlicher Minister-Appell: Auch Verwandtenbesuche vermeiden

Wie zu Weihnachten sind Familientreffen auch zu Ostern Tradition.
Nicht aber in Zeiten größter gesundheitlicher Gefahren, meint
Innenminister Caffier (CDU). Sein Appell ist eindeutig.

Schwerin (dpa/mv) - Unter Hinweis auf die weiterhin akute
Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus rät
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) dringend
von Familienbesuchen ab, gerade auch zum bevorstehenden Osterfest.
«Verwandtenbesuche sind in Zeiten einer Pandemie grundsätzlich zu
vermeiden. Gefährden Sie nicht Ihre Liebsten und tragen Sie nicht das
Virus unbewusst in Ihre Familie», betonte Caffier in einer am Freitag
in Schwerin verbreiteten Mitteilung. Ein Verbot solcher Besuche gibt
es jedoch nicht.

Sollten Privatbesuche zwingend erforderlich sein, so sind diese nach
Angaben Caffiers nur Angehörigen der Kernfamilie erlaubt. Zur
Kernfamilie gehören demnach Ehegatten, eingetragene Lebenspartner,
Kinder, Eltern, Großeltern und Enkel. Der Besuch bei einem Mitglied
der Kernfamilie in Mecklenburg-Vorpommern sei auch zusammen mit dem
jeweiligen Ehe- oder eingetragenen Lebenspartner möglich, sofern eine
häusliche Gemeinschaft bestehe. In jedem Falle ausgenommen seien aber
Besuche aus Risikogebieten mit hoher Infektionsrate.

Mit drastischen Maßnahmen wie Schul- und Ladenschließungen sowie
Kontaktsperren versucht die Politik die Epidemie einzudämmen. Doch
könne der Staat den Bürgern ihre individuelle Verantwortung nicht
abnehmen, heißt es in der Mitteilung weiter. «Familienbesuche kann
man nachholen. Jetzt müssen wir, Staat und Bürger gemeinsam, alles
tun, um Menschenleben zu retten», argumentierte Caffier.

Im Verbund der Nordländer hatte Mecklenburg-Vorpommern in der
Vorwoche zunächst Urlauber auf den Ostsee-Inseln aufgefordert, ihre
Quartiere zu räumen und nach Hause zurückzukehren. Wenig später wurde

über das gesamte Bundesland eine Tourismussperre verhängt, auch
Privatbesuche sind massiv eingeschränkt. Zum einen sollte damit die
Verbreitung des neuartigen Coronavirus eingedämmt, zum anderen einer
möglichen Überlastung der Krankenhäuser im Land durch gehäufte
Krankheitsfälle vorgebeugt werden.