B.Braun rechnet mit Umsatzwachstum in Corona-Krise

Melsungen (dpa) - Trotz eines Umsatzrückgangs im Geschäft mit
Chirurgieprodukten durch die Coronavirus-Krise rechnet der
Medizintechnik-Hersteller B.Braun im laufenden Jahr mit Wachstum.
«Wir sehen den Vorteil, dass wir breit aufgestellt sind», sagte
Finanzvorstand Annette Beller am Freitag im nordhessischen Melsungen.
So führe das Aufschieben von planbaren Operationen durch die Krise zu
Einbußen in der OP-Sparte Aesculap. Dafür steige aber der Umsatz in
den Bereichen Klinikprodukte und ambulante Patientenversorgung. Eine
konkrete Prognose für 2020 nannte Beller nicht.

Das Unternehmen blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. «Das
Umsatzwachstum hat sich nicht nur gut verteilt über alle Regionen,
sondern auch über alle Sparten hinweg», sagte B.Braun-Chefin Anna
Maria Braun. Der Umsatz kletterte um 8,2 Prozent auf rund 7,5
Milliarden Euro. Zu schaffen machten dem Medizintechnikhersteller
aber steigende regulatorische Anforderung wie neue
Dokumentationspflichten. Sie drückten das Ergebnis von 328 auf 289
Millionen Euro.

Die Produktion des weltweit tätigen Unternehmens läuft laut Vorstand
trotz Coronavirus-Krise ohne größere Störungen: «Das Kernportfolio

kann nach wie vor produziert werden.» Einen Produktionsstopp gab es
nur in Indien. Dieser sei aber mittlerweile aufgehoben. «Ich glaube
nicht, dass wir in anderen Ländern komplette Produktionsstopps
kriegen», sagte Braun.

B.Braun stellt in 64 Ländern unter anderem Kanülen, Nährlösungen,
chirurgische Instrumente und Pflaster her. Der Sitz des Unternehmens
liegt in der nordhessischen Kleinstadt Melsungen. Die Zahl der
Mitarbeiter stieg 2019 auf 64 585 (Vorjahr 63 571), davon arbeiteten
15 828 Beschäftigte in Deutschland.