Angst vor Coronavirus - Indische Ärzte verlieren Wohnung

Neu Delhi (dpa) - Mehrere Ärzte und Krankenpfleger in Indien haben
neben dem Coronavirus ein weiteres Problem: Vermieter haben etliche
Menschen mit Medizinberufen aus ihren Wohnungen geworfen. Sie hätten
Angst, dass das medizinische Personal das neuartige Coronavirus
verbreitete, schrieb die Ärztevereinigung des staatlichen
Krankenhauses All India Institute of Medical Sciences. «Viele Ärzte
sind nun mit all ihrem Gepäck auf den Straßen gestrandet, und sie
können im Land nirgendwohin», heißt es in einem Brief der Vereinigung

an den indischen Innenminister Amit Shah.

Der indische Gesundheitsminister Harsh Vardhan rief deswegen diese
Woche Vermieter auf, nicht panisch zu reagieren. Und der
Regierungschef der Hauptstadt Neu Delhi, Arvind Kejriwal, drohte
Vermietern mit rechtlichen Konsequenzen: «Falls morgen, Gott bewahre,
dein Kind Coronavirus hat, dann sind dies die Menschen, die helfen
werden», sagte er.

Kürzlich erst hatte der indische Premierminister Narendra Modi die
Bürger aufgerufen, auf ihren Balkonen für den Mut von
Gesundheitspersonal zu applaudieren. In Indien gibt es nach
offiziellen Angaben des indischen Gesundheitsministeriums 706
Covid-19-Fälle sowie 17 Corona-Tote.