Fußball-Weltmeister Grabowski: «Natürlich habe ich etwas Angst»

Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere Fußball-Weltmeister Jürgen
Grabowski fürchtet sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus.
«Natürlich habe ich etwas Angst vor der Geschichte. Man kann nur
beten, dass uns keiner ansteckt», sagte der ehemalige Bundesligaprofi
von Eintracht Frankfurt am Freitag in einem Interview auf der
Vereinshomepage.

Der 74-Jährige leidet seit geraumer Zeit an Nierenproblemen und
gehört daher zur besonders gefährdeten Risikogruppe. «Ich muss
dreimal pro Woche zur Dialyse ins Krankenhaus. Da werde ich von einem
Fahrzeug abgeholt, in dem den ganzen Tag Patienten transportiert
werden», berichtete Grabowski. «Deshalb habe ich mich entschlossen,
bei diesen Fahrten seit einer Woche Handschuhe und Mundschutz zu
tragen, auch wenn das nicht allzu viel hilft. Als Dialyse-Patient
bekommst du im Krankenhaus leider keinen Schutz für den Transport.»

Grabowski absolvierte von 1965 bis 1980 insgesamt 441
Bundesligaspiele für die Eintracht, in denen er 105 Tore erzielte.
Mit den Hessen gewann er zweimal den DFB-Pokal und einmal den
UEFA-Cup. Höhepunkt der Karriere war der WM-Triumph 1974 mit der
DFB-Auswahl, für die er 44 Länderspiele bestritt.

Die akuten gesundheitlichen Probleme zu Beginn des Jahres hat die
Eintracht-Legende mittlerweile überwunden. «Zunächst hatte ich mich
nach den Behandlungen richtig schlecht gefühlt», sagte Grabowski.
Jetzt gehe es ihm wieder besser, weshalb er im April eigentlich
wieder ins Stadion gehen wollte.

Daraus wird vorerst nichts, weil die Bundesligasaison wegen der
Coronavirus-Pandemie bis mindestens zum 30. April unterbrochen ist.
«Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas noch einmal geben wird. Dass
es eine Krankheit gibt, gegen die es keine direkten Spritzen,
Tabletten oder Therapien gibt», sagte Grabowski.