Wasserspringer Hausding kritisiert IOC und plant für Tokio 2021

Berlin (dpa) - Deutschlands bester Wasserspringer Patrick Hausding
kritisiert die Begründung des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) für die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio.
IOC-Präsident Thomas Bach hatte Anfang der Woche erklärt, dass die
Gesundheit der Weltbevölkerung im Vordergrund stehe und Olympia
aufgrund der Coronavirus-Krise in das Jahr 2021 verschoben werde.
«Ich finde nicht, dass das die richtige Aussage ist. Alle wissen,
dass es dem IOC nicht darum ging, sondern hauptsächlich
wirtschaftliche Gründe vorlagen», sagte Hausding der «Berliner
Morgenpost» (Freitag).

Generell ist die Verschiebung der Spiele in Tokio laut dem
Rekordeuropameister zwar folgerichtig. «Aber warum kann man nicht
öffentlich sagen, dass man Angst davor hat, wie man das
organisatorisch und wirtschaftlich stemmen soll?», fragte er. Jeder
wisse doch, dass das vor allem finanziell eine Riesenaufgabe sei.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sportlern treffe Hausding die durch
das Coronavirus erzwungene Sportpause finanziell nicht so hart. Er
könne von Glück sprechen, Angestellter bei der Bundeswehr zu sein.
Auch die Deutsche Sporthilfe habe zugesichert, dass die Förderung
normal weiterlaufe. «Ich bin also finanziell in einer guten
Position», sagte Berlins Sportler des Jahres 2019, der jetzt Tokio
2021 fest im Blick hat.

Der 31-jährige Hausding peilt seine letzten Olympischen Spiele an. In
Rio 2016 gewann er die Bronzemedaille vom Drei-Meter-Brett. In Peking
2008 erreichte er mit Sascha Klein im Synchronspringen vom Turm Rang
zwei.