Katrin Lange: Brandenburg bemüht um Ausnahmen für polnische Pendler

Potsdam (dpa/bb) - Die brandenburgische Landesregierung bemüht sich
um eine Ausnahmeregelung mit Polen für Berufspendler. «Wir sind aber

im ständigen Kontakt und hoffen natürlich, dass wir eine ähnliche
Regelung, wie sie in Tschechien ja erlassen wurde, auch für
Brandenburg erreichen können», sagte Finanz- und Europaministerin
Katrin Lange (SPD) dem rbb-Inforadio am Freitagmorgen laut einer
Mitteilung.

Ab diesen Freitag tritt die neue Regelung in Polen in Kraft, wonach
polnische Berufspendler nach der Rückkehr in die Heimat 14 Tage in
Quarantäne bleiben müssen. Laut den Industrie- und Handelskammern i
n
Süd-und Ostbrandenburg sind mehr als 25 000 Pendler in Brandenburg
und Berlin von der neuen Verordnung betroffen. Die Landesärztekammer
warnte vor einem Aderlass im Gesundheitswesen.

Damit die Pendler trotz der Verordnung weiter in Deutschland
arbeiten, will Brandenburg ihnen finanzielle Hilfen bieten. Sie
sollen eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 65 Euro pro Tag
erhalten. Das vereinbarten am Donnerstag das Finanz- und das
Wirtschaftsministerium. Hinzu kommen 20 Euro täglich für jedes
Familienmitglied, wenn es sich in Brandenburg aufhält.

Lange berichtete von bislang großem Interesse an den Hilfen. «Wir
sind ja gestern damit erst an die Öffentlichkeit gegangen, aber
unsere Telefon- und E-Mail-Accounts laufen über», sagte sie dem rbb. 


Auch Tschechien schloss jüngst seine Grenzen für Berufspendler.
Allerdings gilt hier eine Ausnahmeregelung: Laut einer Sprecherin des
tschechischen Innenministers Jan Hamacek dürfen Angehörige des
Gesundheits- und Rettungswesens sowie der sozialen Dienste, die in
Deutschland oder Österreich arbeiten, aber in Tschechien leben, die
Grenze weiter täglich überschreiten. Diesen Berufen komme eine
Schlüsselaufgabe bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zu, hieß

es zur Begründung.