Bedford-Strohm: Gottesdienst-Absage «tut einfach weh»

München (dpa) - Das Verbot von Gottesdiensten ausgerechnet in der
Fasten- und Osterzeit schmerzt den Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. «Wir erleben
eine Situation, die wir so noch nie hatten. Es tut erstmal einfach
weh, weil die Kraftquelle, die ein solcher Gottesdienst für uns
bedeutet, nicht mehr zugänglich ist», sagte der bayerische
Landesbischof im Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor
seinem 60. Geburtstag am kommenden Montag (30. März).

«Wir müssen damit rechnen, dass um Ostern herum die Zahl der
Corona-Toten deutlich gestiegen sein wird. In dieser Situation
deutlich zu machen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, das ist
die Aufgabe unserer Osterpredigten.»

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen
Einschränkungen und Gottesdienst-Verbote seien für die Kirche
«gravierend». «Das haben wir in der Geschichte der Kirche so noch nie

erlebt.» Zur Absage sieht Bedford-Strohm allerdings keine
Alternative: «Wenn wir - wie die Fachleute sagen - durch die Absage
der Gottesdienste Leben retten können, darf die Kirche das nicht
sabotieren.»