Covid 19 erreicht Altenheime - keine Lockerung von Verboten

Alte sind besonders durch das Coronavirus gefährdet. Jetzt ist
eingetreten, was Experten fürchten: In drei Altenheimen im Nordosten
sind Menschen positiv auf das Virus getestet worden.

Schwerin (dpa/mv) - Das Coronavirus hat jetzt auch erste Altenheime
in Mecklenburg-Vorpommern erreicht. In drei Einrichtungen sind
zusammen vier Infektionen nachgewiesen worden, wie das Landesamt für
Gesundheit und Soziales mitteilte. Noch ist unklar, wie das Virus in
die Heime in Rostock und im Landkreis Vorpommern-Greifswald gelangen
konnte.

Alte Menschen sind bei Covid-19 besonders gefährdet. In einem
Altenheim in Würzburg (Bayern) sind bereits zehn Bewohner an der
Lungenkrankheit gestorben.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) warnte vor einer zu frühen
Lockerung der Kontaktverbote und Geschäftschließungen. Mit 15
Infizierten je 100 000 Einwohnern sei der Nordosten zwar derzeit
bundesweit das am geringsten betroffene Bundesland. Dennoch betonte
sie: «Ich will ganz klar sagen, dass wir nach Rücksprache mit
Medizinern keine Entwarnung geben können.»

Schon bald könnten sechs Covid-19-Patienten aus Italien in
Mecklenburg-Vorpommern behandelt werden. Dafür kämen die Uni-Kliniken
in Rostock und Greifswald sowie die Klinik in Schwerin in Frage,
sagte Schwesig. Die Hilfe sei Ausdruck von Solidarität mit dem Land,
das am schwersten von der Corona-Epidemie betroffen sei und eine
humanitäre Pflicht. Mecklenburg-Vorpommern habe sich medizinisch gut
auf die Infektionswelle vorbereitet und große, derzeit jedoch noch
nicht erforderliche Behandlungskapazitäten für Schwerstkranke
aufgebaut.