Schauspieler Eisermann sorgt sich um Schausteller in der Corona-Krise

Worms (dpa/lrs) - Schauspieler André Eisermann, dessen Familie einst
selbst mit einer Büchsenwurfbude über die Rummelplätze zog, fürchte
t
in der Corona-Krise um die wirtschaftliche Existenz der Schausteller.
«Ich bin in diesen Wochen mit den Gedanken ganz bei meinen Freunden
aus dem fahrenden Gewerbe», sagte der 52-Jährige in Worms der
Deutschen Presse-Agentur. Allerorts würden Volksfeste abgesagt. «Ich
kann nachempfinden, in welch prekärer Lage sich die Schausteller
befinden und mache mir große Sorgen um sehr viele von ihnen.»

Die Entscheidung, öffentliche Veranstaltungen und damit auch
Volksfeste abzusagen, sei die einzige richtige Maßnahme - auch zum
Schutz der Schausteller selbst, betonte Eisermann. «Mit Verweis auf
die wirklich existenzbedrohliche Lage hat der Deutsche
Schaustellerbund meines Wissens die Bundesregierung gebeten, das
Gewerbe nicht zu vergessen. Ich hoffe, dass die Worte Gehör finden.»
Je schneller eine Lösung komme, desto effektiver könne sie sein.

Dem Deutschen Schaustellerbund (DSB) zufolge leidet die Branche sehr
an den derzeitigen Einschränkungen durch das neuartige Coronavirus.
Die Winterpause sollte für sie nun vorbei sein, nachdem vor
Weihnachten die Saison endete. Jetzt würde es eigentlich mit den
landesweiten Frühlingsfesten wieder losgehen - die sind aber
abgesagt, um eine Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 zu verhindern.

Während der Winterpause hätten viele Schausteller in ihre Ausstattung
investiert, um für das Frühlingsgeschäft gerüstet zu sein, sagte
DSB-Vizepräsident Kevin Kratzsch kürzlich der dpa. Für einige Feste
hätten die Betriebe zum Beispiel extra Arbeiter eingestellt. Das
seien alles Kosten, auf denen die Schausteller nun sitzen blieben.

Eisermann wurde durch preisgekrönte Filme wie «Kaspar Hauser» vom
Schaustellerkind zum Star des deutschen Kinos. «Meine Karriere hat
mit vier Jahren begonnen, auf der Bühne im Bierzelt, zwischen
Striptease-Tänzerinnen und Mäuseschluckern», sagte er einmal.