Rückholaktion für Touristen dauert mindestens noch zwei Wochen

Berlin (dpa) - Die Rückholaktion der Bundesregierung für die wegen
der Corona-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen wird mindestens
noch zwei Wochen dauern. So lange werde man noch «sehr intensiv» mit
der Organisation der Sonderflüge beschäftigt sein, sagte der
Krisenbeauftragte des Auswärtigen Amts, Frank Hartmann, der Deutschen
Presse-Agentur. «Und dann werden Einzelfälle bleiben, die schwer zu
lösen sind.»

Zahlreiche Länder haben wegen der rasanten Ausbreitung des
Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte deswegen vergangene Woche
angekündigt, zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa
Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären

Flüge mehr gibt.

Insgesamt geht es um etwa 200 000 Reisende, von denen innerhalb von
knapp zwei Wochen schon 160 000 zurückgebracht wurden. Das
Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts befasst sich derzeit mit
50 Ländern, in denen Deutsche gestrandet sind. Seit Beginn der Aktion
Anfang vergangener Woche sind etwa 200 000 telefonische Anfragen
gestellt worden.

«Das ist eine gigantische Aufgabe», sagte Hartmann. Bisher wurden
Hauptferienziele wie Ägypten, Marokko oder die Dominikanische
Republik angeflogen. «Schwieriger wird es bei den Ländern, die nur
kleine Gruppen von versprengten Abenteuerurlaubern haben. Wir können
nicht nur zehn Leute irgendwo abholen, sondern versuchen regional
Gruppen zu bilden.» Zum Beispiel werden die Touristen von den
pazifischen Inseln in Neuseeland zusammengezogen und dann
ausgeflogen. «Je versprengter die Touristen in einzelnen Ländern
sind, desto schwieriger wird das», sagte Hartmann.