Nachbar-Bundesländer wollen polnische Berufspendler unterstützen

Potsdam/Schwerin (dpa) - Polnische Berufspendler, für die nun
verschärfte Corona-Regelungen in ihrer Heimat gelten, bekommen in
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern finanzielle Unterstützung -
wenn sie weiter dort arbeiten. Nach Inkrafttreten einer Verordnung
des polnischen Gesundheitsministers unterliegen Arbeitspendler ab
Freitag einer 14-tägigen Quarantäne, wenn sie nach Polen
zurückreisen.

Wenn sie sich dafür entscheiden, westlich der Grenze zu bleiben und
dort weiter zu arbeiten, sollen sie pro Tag eine
Aufwandsentschädigung in Höhe von 65 Euro erhalten. Das teilten die
Regierungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag
mit. Hinzu kommen 20 Euro täglich für jedes Familienmitglied, wenn es
sich in einem der beiden Bundesländer aufhält.

Mit dem Geld soll der entstehende Mehraufwand etwa für Unterbringung
in Hotels oder Pensionen und Verpflegung ausgeglichen werden.

Nach Angaben der Regierung in Schwerin pendeln jeden Tag rund 3000
Arbeitnehmer aus der benachbarten Wojewodschaft Westpommern über die
Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern. Sie arbeiten vor allem in
Krankenhäusern. In Brandenburg sind von den etwa 40 000 Beschäftigten
in der Landwirtschaft fast 1000 Berufspendler aus Polen.

Die Unterstützung soll in Brandenburg mindestens so lange gezahlt
werden, wie die Maßnahmen in Polen in Kraft bleiben, längstens für
drei Monate. Aus Schwerin gab es dazu keine Angaben.