Brandenburger Kreditwirtschaft: Hilfe in Zeiten von Corona

Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Kreditwirtschaft will angesichts
der Herausforderungen große und kleine Unternehmen, Selbstständige,
aber auch Verbraucher wegen der Corona-Krise unterstützen. Bei einem
Bankengipfel mit Finanzministerin Katrin Lange (SPD) ist am
Donnerstag in Potsdam eine entsprechende Erklärung unterzeichnet
worden. «Wir alle sind uns einig, es muss geholfen werden», sagte
Lange auf Anfrage. Eine außergewöhnliche Situation erfordere
außergewöhnliche Maßnahmen. «Wichtig ist auch, dass die Verbraucher

berücksichtigt werden», sagte Lange.

Zuschuss-, Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramme sowie eigene
Angebote wollen Banken, Sparkassen und Kreditinstitute so
unbürokratisch, schnell und günstig wie möglich bereit stellen. Die
Investitionsbank nimmt seit dieser Woche Anträge für die Finanzhilfe
des Landes in Höhe von zunächst 7,5 Millionen Euro und das
Bundesprogramm an. Die Bürgschaftsbank stimmt laut der Erklärung ihr
Programm weiter auf die neue Situation ab. So sollen die ersten
beiden Jahre eines Kredites tilgungsfrei sein. Im sogenannten Kleinen
Bürgschaftsausschuss sollen Anträge bis zu 300 000 Euro innerhalb von
72 Stunden entschieden werden. Nach Bearbeitung durch die Hausbank
kann der Antragsteller nach etwa sechs Arbeitstagen die Entscheidung
erhalten. Wenn ein solventes Unternehmen unverschuldet in Not gerät,
soll zur kurzfristigen Liquiditätssicherung auch die Aussetzung der
Tilgung für bis zu zwei Monate möglich sein.

Für Privatkunden will die Kreditwirtschaft Tilgungen bei Bedarf so
lange wie möglich ohne Kosten aussetzen. Viele Arbeitnehmer seien von
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bedroht und würden damit deutlich
weniger verdienen, hieß es. In der Branche solle zudem dafür geworben
werden, Dispositions- oder Überbrückungskredite zinsgünstig
anzubieten.