Lübecker Bürgerschaft tagt wegen Corona-Krise im Konzertsaal

Lübeck (dpa/lno) - An einem ungewöhnlichen Ort und mit stark
verkürzter Tagesordnung hat am Donnerstag die Lübecker Bürgerschaft
getagt. Statt im historischen Bürgerschaftssaal des Rathauses trafen
sich die Abgeordneten im deutlich größeren Konzertsaal der Musik-und
Kongresshalle, der im Parkett Platz für rund 1000 Menschen bietet.
Die wenigen Zuschauer und Pressevertreter wurden auf den ersten Rang
verbannt und mussten ebenfalls Sicherheitsabstände zu ihren
Sitznachbarn einhalten.

Wichtigste Entscheidung des Tages war die außerplanmäßige Bewilligung

von zehn Millionen Euro zur Bewältigung der Folgen der
Corona-Pandemie für die Hansestadt, die einstimmig beschlossen wurde.
Das Geld sei für schnelle und unbürokratische Hilfe, wie den Erlass
von Verwaltungsgebühren oder zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen
bestimmt, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

An der Sitzung nahmen nur 31 der 49 Bürgerschaftsmitglieder teil, und
es gab kaum Redebeiträge. Eine ganze Reihe von Abgeordneten hätten
sich im Vorfeld abgemeldet, da sie zu einer Risikogruppe gehörten
oder in systemrelevanten Berufen arbeiteten, sagte Stadtpräsidentin
Gabriele Schopenhauer (SPD) zu Beginn der Sitzung.

Vier Bürgerschaftsmitglieder waren der Sitzung aus Protest ganz
ferngeblieben. Sie hatten bemängelt, dass die Bürgerschaftssitzung
nicht - wie vom Innenministerium empfohlen - abgesagt worden war.