Telefonbetrüger nutzen Corona-Krise in Mecklenburg-Vorpommern aus

Dass im Zuge der Corona-Krise Menschen häufiger zu Hause bleiben,
nutzen Telefonbetrüger gezielt aus. So haben in Rostock Trickbetrüger
eine 76-Jährige um mehr als 36 000 Euro ihres Ersparten gebracht.

Rostock (dpa/mv) - Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern hat
vor Telefonbetrügern gewarnt, die die aktuelle Corona-Krise
ausnutzen. In der Beratungsstelle in Rostock gingen seit Tagen
vermehrt Beschwerden und Anfragen zu ominösen Anrufen ein, teilte die
Verbraucherzentrale am Donnerstag mit. Die Betrüger würden dabei
ausnutzen, dass sich aufgrund der Corona-Krise Menschen häufiger zu
Hause aufhielten.

In manchen Fällen würden die Anrufer den Verbrauchern die Teilnahme
an kostenpflichtigen Gewinnspielverträgen unterstellen. Die
Verbraucherzentrale rät, jegliche Forderungen zurückzuweisen,
vorsorglich zu widerrufen und wegen arglistiger Täuschung
anzufechten. Auf keinen Fall sollten persönliche Daten weitergegeben
werden. Außerdem sei es ratsam, Kontoauszüge regelmäßig zu
überprüfen, um gegebenenfalls unberechtigte Abbuchungen rückgängig

machen zu können.

Zuletzt waren eine 76 Jahre alte Rentnerin aus Rostock um mehr als 36
000 Euro und eine Frau aus Plau am See im Landkreis
Ludwigslust-Parchim um 12 000 Euro geprellt worden, wie die Polizei
am Donnerstag mitteilte.

Die 76-jährige Rostockerin wurde Opfer eines Telefonbetrügers, der
sich als Bankmitarbeiter ausgab und um die Zustimmung einer
Überweisung in Höhe von 15 000 Euro auf ein niederländisches Konto
gebeten hatte. Als sie sich geweigert habe, habe der Mann zum Schutz
ihres Kontos die Herausgabe ihrer persönlichen Transaktionsnummer
(TAN) gefordert. Wenig später stellte sie fest, dass mehr als 36 000
Euro abgebucht worden waren. Sie ließ ihr Konto sofort sperren, die
Rostocker Polizei stellte Anzeige wegen Betrugs.

Eine Frau in Plau am See war der Polizei zufolge dagegen auf Betrüger
hereingefallen, die sich als Mitarbeiter eines Online-Devisenhändlers
ausgegeben hatten. Die Täter hatten sie mehrere Wochen lang zur
Investition in die Kryptowährung Bitcoins gedrängt. Zunächst hatte
sie eine kleinere Summe überwiesen, um sich von der Seriosität der
vermeintlichen Händler zu überzeugen. Nachdem sie schließlich 12 000

Euro auf ein ausländisches Konto überwiesen habe, sei der Kontakt mit
den Devisenhändlern abgebrochen - das Geld sei nicht wie vereinbart
ihrem Investmentkonto gutgeschrieben worden.