Einige Kliniken lassen Väter nicht mehr in den Kreißsaal

München (dpa/lby)- Wegen des Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus
verbieten einige Kliniken Vätern, bei der Geburt ihres Kindes dabei
zu sein. «Manche wollen das Risiko lieber nicht eingehen», sagte
Eduard Fuchshuber von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft am
Donnerstag in München. «Es wäre einfach eine Katastrophe, wenn das
Virus dadurch eingeschleppt würde.» In wie vielen Kliniken in Bayern
werdende Väter draußen bleiben müssen, sei aber unklar.

Eigentlich gilt bayernweit die Entscheidung des
Gesundheitsministeriums: Besuche in Krankenhäusern sind verboten -
eine Ausnahme ist die Geburt des eigenen Kindes.

Doch dem Klinikum Fichtelgebirge geht das nicht weit genug. «Die
Väter können die Kinder leider erst nach der Entlassung in den Arm
nehmen», teilte eine Sprecherin mit. Auch die Regiomed-Kliniken in
Oberfranken und Thüringen wollen um jeden Preis verhindern, dass nach
dem Besuch eines infizierten Vaters ein Kreißsaal geschlossen werden
muss.

«Diese Entscheidung haben wir nicht leichtfertig getroffen», sagte
Professor Klaus-Dieter Zastrow, Leiter des Hygieneinstituts der
Regiomed-Kliniken. Es werde überprüft, ob das Verbot gelockert werden
könne. Regiomed will Eltern zumindest ermöglichen, während der Geburt

per Video miteinander zu kommunizieren. Außerdem dürften Vater nach
der Geburt die ersten Stunden im Familienzimmer verbringen. Zuerst
hatten Medien darüber berichtet.

Genau anders herum ist es am Klinikum Nürnberg, Ingolstadt und
Passau, am Universitätsklinikum München, Augsburg und Würzburg sowie

im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg: Dort dürfen Väter nach

Angaben der Häuser bei der Geburt dabei sein, müssen das Krankenhaus
danach aber gleich wieder verlassen.

Am Krankenhaus Tirschenreuth ist die Station für Gynäkologie und
Geburtshilfe am vergangenen Wochenende geschlossen worden, um
Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten zu schaffen.
Die ambulante Versorgung sei aber weiterhin gewährleistet, hieß es.