Deutsche Finalisten bei WHO-Filmwettbewerb

Genf (dpa) - Wie lebt jemand, der Gesichter nicht erkennen kann? Ein
deutscher animierter Kurzfilm über dieses Phänomen hat es jetzt in
die letzte Runde für einen Filmpreis der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) geschafft. Mitarbeiter wählten 45 aus fast 1300 Filmen für die
Endrunde aus, wie die WHO am Donnerstag berichtete. Filme könnten
eines der wichtigsten Medikamente verabreichen, nämlich Hoffnung,
meinte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die Regisseure Valentin Riedl und Frédéric Schuld und der Produzent
Fabian Driehorst lassen in dem Film «Carlotta's Face» eine Frau, die
heute 50 ist, erzählen, wie sie sich mit der Krankheit Prosopagnosie
(Gesichtsblindheit) durch eine schwere Kindheit geschlagen hat.
Betroffene können andere Menschen nicht an ihren Gesichtern erkennen.
Unterlegt ist ihre Stimme mit ungewöhnlichen animierten Bildern.

Die Gewinner aus den 45 Filmen in drei Kategorien will die WHO im Mai
bekannt geben. Unter den Wettbewerbsfilmen ist eine weitere
Produktion mit deutscher Beteiligung: «Like and Follow» von Brent
Forrest und Tobias Schlage über einen Jungen, der dem Bildschirm
seines Smartphones verfallen ist. Andere Beiträge stammen aus
Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Mongolei,
Myanmar, dem Iran und Nepal.