Stadt Menden richtet vorsorglich Lager für Quarantäne-Brecher ein

Menden (dpa/lnw) - Zur zwangsweisen Unterbringung möglicher
Corona-Quarantäne-Brecher hat die Stadt Menden in einer Turnhalle ein
vorsorgliches Lager eingerichtet. Es solle in erster Linie der
Abschreckung dienen, sagte Sebastian Arlt, Corona-Krisenstabsmanager
der Stadt im Sauerland. 17 Feldbetten stehen dort für den Fall zur
Verfügung, sollten sich mit dem Coronavirus Infizierte oder unter
häusliche Quarantäne gestellte Verdachtsfälle nicht an die
Isolationsauflagen halten. «Wir haben keinen akuten Fall, wollen aber
auf jeden Fall vorbereitet sein», sagte Arlt. Die «Westfalenpost»
hatte zuvor berichtet.

Die Städte seien nach dem Infektionsschutzgesetz dazu verpflichtet,
Sorge dafür zu tragen, potenziell Infizierte, die andere gefährden,
weil sie nicht zu Hause bleiben, aus dem Verkehr zu ziehen. Dafür
müssten auch Räumlichkeiten vorgehalten werden. «Wir können die ja

nicht einzeln in ihrer Wohnung bewachen», sagte Arlt. Eine
Unterbringung in der Halle sei dabei nicht als Strafe, sondern als
Ultima Ratio zum Schutz der Allgemeinheit zu sehen. «Das sind wir den
Menschen, die sich ja in allergrößter Mehrzahl gesetzeskonform
verhalten, schuldig.»