Giffey: Bei überfüllten Frauenhäusern etwa Hotels anmieten

Berlin (dpa) - Überfüllte Frauenhäuser können in der Corona-Krise
kurzfristig Hotels und Ferienwohnungen nutzen. Sollten
Frauenhauskapazitäten erschöpft sein, könne die Unterbringung
unbürokratisch durch Länder und Kommunen ausgeweitet werden, teilte
Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag mit.
Zuvor hatte Giffey bereits über Facebook eine Einigung mit den
zuständigen Ministerinnen und Ministern der Länder verkündet. Demnach

sollen entsprechende Räumlichkeiten durch Länder und Kommunen
kurzfristig angemietet werden können. Expertinnen und Experten
erwarten eine Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt in der
Corona-Krise.

«Auch in Zeiten von Corona müssen Frauen, die von Gewalt betroffen
sind, die Hilfe bekommen, die sie benötigen», teilte Giffey mit. Das
Hilfetelefon «Gewalt gegen Frauen» sei gerade auch in der aktuellen
Corona-Krise unverzichtbar. Neben dem bundesweiten Hilfetelefon
würden auch vorhandene telefonische Beratungsangebote wie die «Nummer
gegen Kummer» für Kinder und Jugendliche oder das Elterntelefon
gestärkt. Zudem würden im Netz niedrigschwellige Hilfsangebote
ausgebaut. Angesichts der Corona-Krise könnte Druck und Konflikte in
Familien auch in Gewalt gegen Kinder und Jugendliche münden, hieß es.

Unter der kostenfreien Nummer 08000 116 016 erhalten Frauen Erst- und
Krisenunterstützung. Anruferinnen können anonym bleiben und Beratung
in insgesamt 18 Sprachen erhalten.