Lösungen für polnisches Personal an Kliniken gesucht

Potsdam/Schwedt (dpa/bb) - Die Landesärztekammer hat vor einem
Aderlass im Gesundheitswesen durch die Corona-Quarantäne-Verordnung
für polnische Berufspendler in ihrer Heimat gewarnt. In manchen
Kliniken vor allem in Grenznähe kämen mehr als 30 Prozent der
Beschäftigten aus Polen zur Arbeit, sagte Frank Ullrich Schulz,
Präsident der Landesärztekammer, am Donnerstag. Dabei handele es sich
um rund 280 Mediziner. Dazu kämen noch Krankenschwestern und
Hebammen.

Nach der Corona-Eindämmungspolitik müssen polnische Berufspendler bei
Rückkehr in die Heimat 14 Tage in Quarantäne bleiben. Ullrich
begrüßte die Ankündigung der Landesregierung, Betroffenen, die
bleiben, eine Aufwandsentschädigung zu zahlen.

Am Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt an der Oder werden derzeit
Vereinbarungen mit den Pendlern getroffen, sagte Geschäftsführer
Ulrich Gnauck auf Anfrage. Im Gespräch sei, 14 Tage im Block zu
arbeiten und dann für die Quarantäne wieder nach Hause zu fahren.
Andere wollten die arbeitsfreie Zeit weiter hier verbringen. Für die
Kosten der Unterkunft komme die Klinik auf, sagte er. In dem Haus
betreffe es 50 Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen.

Der Ärztliche Direktor der Klinik, Rüdiger Heicappell, forderte im
rbb-«inforadio» von der Landesregierung, sich dafür einzusetzen, dass

das medizinisches Personal von der Quarantäne-Regel ausgenommen
werde.