Bäcker wollen bessere Corona-Hilfen - Versorgung «immer schwieriger»

Hannover/Bremen (dpa/lni) - Die Bäcker in Niedersachsen und Bremen
bitten die Politik wegen der schwierigen Geschäftslage in der
Corona-Krise um mehr und unkompliziertere Hilfen. Ihr Innungsverband
sprach sich für eine größere finanzielle Unterstützung der Betriebe

aus: «Stundungen helfen nicht, wenn die Kredite später zurückgezahlt

werden müssen.» Viele Bäckereien könnten zudem «die Kriterien f
ür
frisches Geld erst gar nicht erfüllen, da nachgewiesen werden muss,
dass ein Geschäftsmodell mit ausreichend Perspektiven vorliegt».
Andere Handwerksbranchen und Unternehmensverbände hatten ebenfalls
gemahnt, Hilfsanträge dürften nicht zu komplex und bürokratisch sein.


«Auch Bundeszuschüsse für Betriebe bis 15 Mitarbeiter helfen im
personalintensiven Bäckerhandwerk nur zum geringen Teil», erklärte
Verbandsgeschäftsführer Jan Loleit. «Der durchschnittliche
Handwerksbäcker beschäftigt in Deutschland 24 Mitarbeiter.» Es sei
für die Mitgliedsfirmen nun von entscheidender Bedeutung, dass die
zugesagte Unterstützung schnell komme: «Der Handwerksbäcker kann sich

durch die Regelungs- und Antragsflut nicht durchkämpfen.»

Nach Angaben der Innung tun sich in der Versorgung in der Fläche
bereits große Lücken auf. «Das wird von Tag zu Tag immer schwieriger.

Gerade in strukturschwachen Gebieten ist der Bäcker manchmal für
nicht so mobile oder ältere Mitbürger extrem wichtig», sagte der
Verdener Bäcker- und Landesinnungsmeister Dietmar Baalk. Betriebe
meldeten mittlerweile zwischen 20 und 70 Prozent weniger Umsatz.