Brasiliens Profis verweigern Kürzungen beim Gehalt wegen Corona

Rio de Janeiro (dpa) - Brasiliens Profifußballer haben
Einschränkungen beim Gehalt wegen der Covid-19-Pandemie
zurückgewiesen und damit einen Vorschlag der Vereine abgelehnt. Die
Spielergewerkschaft FENAPAF schickte dem Präsidenten von Fluminense
Rio de Janeiro und Repräsentanten der Clubs, Mário Bittencourt, am
Mittwochabend (Ortszeit) ein entsprechendes Schreiben. Die Clubs
hatten während der Spielbetrieb stillsteht 25 Prozent weniger Gehalt
vorgeschlagen.

«Die Welt des Fußballs ist nicht die von Neymar, Alisson oder
Gabigol», schrieb das Portal UOL. «Die große Mehrheit der
Fußballspieler lebt wie der brasilianische Arbeiter, ohne Autos,
Häuser und ohne Geld auf der Bank.» Die Spieler stimmten jedoch
vorgezogenem Kollektivurlaub im April zu, allerdings bei vollem
Urlaubsentgelt und dem vorgeschriebenen Drittel eines Monatsgehalts
bis zum 4. Mai. Unter den 80 Befragten waren unter anderen Dani Alves
vom FC São Paulo, Gerson von Flamengo Rio de Janeiro oder Torhüter
Fernando Prass vom SC Ceará in Fortaleza.

Normalerweise gehen die Profis in Brasilien erst nach dem Ende der
Saison im Dezember in den Jahresurlaub. Sie wollen aber auch
mindestens zehn Tage bezahlten Urlaub zwischen Weihnachten und
Neujahr garantiert haben. Falls die Clubs die Zahlungen nicht
bewerkstelligen können, soll der Brasilianischen Fußballverband CBF
als Bürge für diese einstehen. Viele brasilianische Erstligaclubs
sind hoch verschuldet und zahlen Gehälter bereits im regulären
Spielbetrieb verspätet.