Klöckner: Personallage in Ernährungsbranche teils sehr angespannt

Berlin (dpa) - In der Corona-Krise haben Teile der Ernährungsbranche
nach den Worten von Agrarministerin Julia Klöckner mit fehlendem
Personal zu kämpfen. Die Situation sei teils «sehr angespannt», sagte

die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin und nannte konkret
Schlacht- und Zerlegebetriebe sowie Molkereien. Es fehlten
Berufspendler aus Polen und Tschechien sowie Mitarbeiter, die Kinder
zu Hause betreuen müssten oder krank seien.

Klöckner bekräftigte, dass Hamsterkäufe nicht notwendig seien. Es
gebe keinen Grund, Lebensmittel zu horten, die «wenn man zu viel
gekauft hat vom Aufbewahrungsschrank in die Tonne wandern», sagte
Klöckner. Ihr Ministerium hat in Sozialen Netzwerken die Kampagne
«Kauf nur, was du brauchst» gestartet, für die Promis wie Sänger Ma
x
Giesinger und Sängerin Stefanie Hertel werben. «Es wird sicherlich
bei den ein oder anderen Waren mal Engpässe geben, aber bei den
Grundnahrungsmitteln sind wir wirklich sehr gut aufgestellt.»

Mit Blick auf fehlende Saisonarbeitskräfte sagte Klöckner, im März
würden etwa 30 000 zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht, im Mai soga
r
80 000. Die neue Plattform, über die Arbeitssuchende und Landwirte
zusammengebracht würden, sei bereits erfolgreich. Innenminister Horst
Seehofer (CSU) prüfe, ob Asylbewerber ohne Arbeitsverbot aushelfen
könnten. Für Stundenten, Menschen in Kurzarbeit und andere Gruppen
seien Zuverdienst-Regelungen gelockert worden.