Wissenschaftler sammeln Erinnerung an Corona-Krise

Hamburg/Bochum (dpa/lno) - Über ein Onlineportal wollen
Wissenschaftler Material zur Dokumentation der Corona-Krise sammeln.
Dazu haben die Universitäten Hamburg, Gießen und Bochum das Projekt
«Coronarchiv» ins Leben gerufen. Das Portal solle die Pandemie aus
Sicht der Bürger dokumentieren - und jeder sei aufgerufen, sich zu
beteiligen, erklärten die Hochschulen gemeinsam am Donnerstag. Das
«Coronarchiv» lade dazu ein, Texte, Fotos, Sounds und Videos
hochzuladen und damit für die Zukunft zu sichern.

Laut Unis sind in der Presse und in den Sozialen Netzwerken Bilder,
O-Töne und Videos von Menschen omnipräsent, die dokumentieren,
einordnen und bewerten. «So schnell diese Zeitzeugnisse kommen, so
schnell können sie auch wieder verschwinden», sagte Benjamin Roers,
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Mit dem Archiv entstehe eine zentrale Anlaufstelle, die nicht nur
eine spätere Rückschau auf die Ereignisse ermögliche, sondern auch
für die künftige Forschung zur Verfügung stehe, erklärte Thorsten
Logge, Juniorprofessor an der Universität Hamburg.

Gesucht werden neben Einsendungen aus der Bevölkerung auch
freiwillige Corona-Archivare, die aktiv in ihrem Umfeld nach
Objekten, also etwa Schildern und Zetteln, suchten und diese
abfotografieren. Zudem sollten sie eingehende Einsendungen
redaktionell bearbeiten, also mit den wichtigsten Daten versehen und
so eine vollständige Dokumentation ermöglichen. Das Portal befinde
sich im Aufbau und ist online unter www.coronarchiv.de sowie in den
Sozialen Medien Facebook, Twitter, Instagram und TikTok zu finden.