Lockerung von Maßnahmen: Politik setzt auf Expertise der Leopoldina

Berlin (dpa) - Bei der Frage, in welcher Form Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland wieder gelockert werden
können, setzt die Politik auf die Expertise der Nationalen Akademie
der Wissenschaften Leopoldina. An der Akademie in Halle an der Saale
seien entsprechende Arbeitsgruppen gebildet worden. Diese würden aus
verschiedenen Perspektiven beleuchten, welche Möglichkeiten und
Handlungsalternativen es gebe, um wieder in einen «normalen Modus» in
Deutschland zurückzukommen, sagte Bundesforschungsministerin Anja
Karliczek (CDU) am Donnerstag in Berlin. «Da werden im Grunde
Entscheidungsgrundlagen für uns gelegt, auf die wir uns dann auch
stützen können.»

Die Leopoldina wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften
Deutschlands ernannt. Sie vertritt die deutsche Wissenschaft im
Ausland, liefert Debattenbeiträge zu den drängenden aktuellen
Problemen und berät die Politik mit entsprechenden Stellungnahmen.

In der Corona-Krise war zuletzt der Ruf nach einer «Exit-Strategie»
lauter geworden. Der Präsident des Bundesverbands mittelständische
Wirtschaft, Mario Ohoven, hatte die Bundesregierung dazu aufgerufen,
zeitnah eine solche Strategie für ein schnelles Durchstarten der
Unternehmen nach der Corona-Krise zu entwickeln. Unionsfraktionsvize
Carsten Linnemann (CDU) hatte ein Ende der wirtschaftlichen Auszeit
nach Ostern gefordert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
hatte gesagt, er wolle ein Konzept für einen Weg aus den massiven
Alltagseinschränkungen wegen der Corona-Krise erarbeiten.