Italienische Serie A will Fußballsaison zu Ende bringen

Rom (dpa) - Der italienische Fußball will die derzeit wegen der
Coronavirus-Pandemie ausgesetzte Saison der Serie A zu Ende spielen
und angesichts der Einnahmenausfälle Unterstützung suchen. Auf diese
beiden Ziele wollten sich der Verband FIGC und die 20 Spitzenclubs
mit Vertretern der Regierung auf einem Treffen am Donnerstag einigen.
Es gehe aber nicht um Geld, betonte Verbandspräsident Gabriele
Gravina im Sender Radio Marte. Vielmehr denke man über gekürzte
Spielergehälter, ausgesetzte Mieten für Stadien oder Wettbüros als
Sponsoren nach - letzteres war den Clubs bisher verboten.

Italiens Fußball rechnet mit Verlusten von bis zu 700 Millionen Euro,
sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden. Dies könnte sich auf
100 Millionen Euro reduzieren, falls die Spiele wieder aufgenommen
werden. Der italienische Staat erwägt dem Vernehmen nach Hilfen für
die Clubs, die jährlich etwas eine Milliarde Euro an Steuern
einbringen.

Zwölf komplette Spieltage sowie vier neu angesetzte Partien stehen in
der Serie A noch aus. Zudem sind noch die Halbfinale und das Endspiel
im Pokal sowie Spiele einiger italienischer Vereine in der Champions
League und in der Europa League anhängig.

«Ich bin mir bewusst, dass es noch zu früh ist, über ein Datum für

eine Wiederaufnahme nachzudenken», sagte Gravina dem Radiosender.
«Aber wir müssen positiv denken und hoffen, dass die Situation so
früh wie möglich beendet werden kann.»

Das bislang letzte Spiel der Serie A fand - ohne Zuschauer - am 9.
März statt. Anschließend verhängte Italien angesichts der rapide
steigenden Zahl Infizierter und Toter weitgehende Sperren. Bisher
starben in dem Land mehr als 7500 Menschen und damit mehr als
anderswo auf der Welt nach einer Ansteckung mit dem Virus. Mehr als
74 000 infizierten sich mit dem Virus Sars-CoV-2, das die
Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.