Corona-Krise: Iraner sollen Urlaub abbrechen und nach Hause fahren 

Teheran (dpa) - Wegen der Corona-Krise sollen alle Iraner mitten in
den persischen Neujahrsferien ihren Urlaub abbrechen und ohne Umwege
in ihre Heimatstädte zurückkehren. Das verfügte das iranische
Innenministerium am Donnerstag. Außerdem dürfen den neuen Anweisungen
zufolge nur noch Einheimische in ihre Städte einreisen. Autos mit
Nummernschildern aus anderen Städten werden für einen Monat
beschlagnahmt und die Besitzer müssen eine Geldstrafe von umgerechnet
30 Euro bezahlen. Im Iran laufen derzeit die zweiwöchigen persischen
Neujahrsferien. Viele Iraner nutzen die Zeit für Urlaub. Die Ferien
gehen Anfang April zu Ende.

Außerdem soll der vom Gesundheitsministerium verabschiedete Plan zur
Reduzierung sozialer Kontakte mindestens bis zum 3. April landesweit
umgesetzt werden. Falls erforderlich, wird er auch danach
weitergeführt, so das Innenministerium nach Angaben der staatlichen
Nachrichtenagentur IRNA. Demnach bleiben auch alle Parkanlagen und
sonstigen möglichen Versammlungsorte geschlossen. Außerdem sollen
mindestens so lange auch nur ein Drittel der Beamten zur Arbeit
gehen. Auch Schulen und Universitäten bleiben bis auf weiteres
geschlossen.

Am Mittwoch hatte Gesundheitsminister Saeid Namaki auch eine
vorläufige Schließung des iranischen Parlaments gefordert. Die
Sitzungen könnten durch Videoschalten ersetzt werden, so der Minister
in einem Schreiben an Parlamentspräsident Ali Laridschani. 

Die Zahl der Corona-Toten und Infizierten im Iran stieg zuletzt
erneut an. Laut Gesundheitsministerium hat sich die Zahl der Toten am
Donnerstag auf 2234 erhöht, die der Infizierten auf fast 30 000.