Deutscher Sachbuchpreis wird auf 2021 verschoben

Der Deutsche Sachbuchpreis sollte Debatten anstoßen und den
Buchhandel stärken. Daraus wird nun erst einmal nichts.

Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Die erstmalige Vergabe des Deutschen
Sachbuchpreises wird wegen der Corona-Krise auf das Jahr 2021
verschoben. Eine zuverlässige Planung sei derzeit nicht möglich,
teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag
in Frankfurt mit. «Wir bedauern es sehr, in diesem Jahr nicht das
Sachbuch des Jahres auszeichnen zu können», sagte die Vorsteherin des
Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs.

Die Auszeichnung ist mit insgesamt 42 500 Euro dotiert und gedacht
für ein in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die
gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Die Premiere für die
Preisvergabe war für den 16. Juni im Humboldt Forum in Berlin geplant

gewesen.

152 deutschsprachige Verlage schickten insgesamt 240 Titel ins
Rennen, wie der Börsenverein im Januar mitgeteilt hatte. 124 Verlage
haben ihren Sitz in Deutschland, 13 in Österreich und 15 in der
Schweiz. Jeder Verlag konnte maximal zwei Monografien einreichen, die
zwischen Mai 2019 und April 2020 erschienen sind beziehungsweise
erscheinen sollten.

Mit der Auszeichnung wollte die Branche zum Impulsgeber für den
öffentlichen Diskurs werden. Die Debatte darüber sollte auch den
Buchhandel stärken. Ähnlich wie beim Deutschen Buchpreis, den der
Börsenverein seit 2005 vor der Frankfurter Buchmesse für die beste
literarische Neuerscheinung des Jahres vergibt, wird der
Sachbuchpreis von einer Jury in einem mehrstufigen Verfahren
vergeben. Die Nominierungsliste mit acht Titeln sollte ursprünglich
am 21. April bekanntgegeben werden.

Einen Preis in der Kategorie Sachbuch/Essayistik vergibt auch die
Leipziger Buchmesse. In diesem Jahr wurde Bettina Hitzer für das Buch
«Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte des 20. Jahrhunderts»
(Klett-Cotta-Verlag) ausgezeichnet.