Berichte über Corona-Fall in der Papst-Residenz

Rom (dpa) - Im Vatikan sorgen Berichte über einen Coronafall im
Umfeld des Papstes für Aufregung. Mehrere italienische Medien
schrieben am Donnerstag, in der Residenz von Papst Franziskus, in der
Casa Santa Marta, sei ein Geistlicher positiv auf den
Sars-CoV-2-Erreger getestet worden sei. Der Vatikan bestätigte die
Berichte auf Anfrage zunächst nicht. Schon Anfang März hatte es die
Pressestelle des Kirchenstaates abgelehnt, Berichte über einen
angeblichen Virus-Test des 83-jährigen Kirchenoberhaupts genauer zu
kommentieren. Dass sich der Vatikan in der Frage von Corona-Tests
bisher restriktiver verhielt als viele Politiker und Königshäuser,
sorgte bei Vatikan-Berichterstattern für Unmut.

Wie mehrere Zeitungen schrieben, sei ein Mitarbeiter des
Staatssekretariats positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sein
Umfeld sei am Mittwoch informiert, Gesundheitsvorkehrungen seien
getroffen worden. Dem Prälaten, der seit langem in Santa Marta wohne,
gehe es gut. Papst Franziskus selbst hielt am Donnerstag wie derzeit
üblich seine Video-Morgenmesse in der Kapelle der Residenz. Er schien
bei guter Verfassung.

Anfang März, als der Papst nach eigenen Worten eine Erkältung hatte,
war ebenfalls über einen Corona-Test in den Medien spekuliert worden.
Vatikansprecher Matteo Bruni hatte der dpa damals vage erläutert, es
gebe keinerlei Hinweise, die zu einer anderen Diagnose als zu der
Erkältung führten.

Franziskus ist generell bei guter Gesundheit, ihm wurde allerdings
als junger Mann ein Teil eines Lungenflügels entfernt. Der Vatikan
hat viele Aktivitäten stark reduziert. Der Papst meidet in der
Gesundheitskrise öffentliche Auftritte, empfängt aber Besucher.

Erst am Dienstagabend hatte Vatikansprecher Bruni mitgeteilt, dass es
im Vatikan bisher vier Corona-Fälle geben habe.