Tourismuswirtschaft appelliert an Kanzlerin Merkel

Berlin (dpa) - Die deutsche Tourismuswirtschaft hat sich wegen der
Coronavirus-Krise in einem Brandbrief an Bundeskanzlerin Angela
Merkel und mehrere Minister gewandt. «Mit großer Sorge betrachten wir
die existenzbedrohenden Auswirkungen der Coronakrise auf die
Tourismuswirtschaft», heißt es in dem Schreiben von insgesamt 29
Verbänden und Unternehmen. Es sei zwingend notwendig «den
Barauszahlungsanspruch der Kundengelder bei gebuchten Reisen durch
eine Gutscheinlösung oder eine Notfonds-Lösung zu ersetzen, um
Liquidität in den durch die Krise angeschlagenen Unternehmen zu
halten», forderte der Dachverband der Tourismuswirtschaft (BTW) am
Donnerstag in Berlin.

Darüber hinaus seien Verbesserungen beim Nothilfepaket für die
Wirtschaft und den KfW-Kreditprogrammen notwendig. Beim
Kurzarbeitergeld sollten schon Ende März/Anfang April unbürokratische
Abschlagzahlungen geleistet werden. Bislang haben Verbraucher das
Recht auf eine umgehende Erstattung ihres Geldes. In der Krise haben
Vertreter der Bundesregierung Branchenforderungen bereits
aufgenommen, zunächst mit Gutscheinen einen schnellen Abfluss von
Barmitteln zu verhindern.

Die Tourismusbranche befinde «sich in der größten Krise seit dem
Zweiten Weltkrieg», erklärte der Bundesverband der Deutschen
Tourismuswirtschaft (BTW). Seit mehr als vier Wochen würden die
bereits gebuchten Reisen der Zukunft rückabgewickelt. Zudem sei das
Neugeschäft momentan komplett zum Erliegen gekommen.