510 deutsche und andere europäische Reisende aus Indien ausgeflogen

Neu Delhi/Frankfurt (dpa) - Trotz einer Ausgangssperre in ganz Indien
sind 510 gestrandete deutsche und andere europäische Touristen aus
dem Land ausgeflogen worden. Die Lufthansa-Maschine aus Neu Delhi kam
am Donnerstagmorgen in Frankfurt an, wie die Deutsche Botschaft auf
Twitter mitteilte. Sie war eine von wenigen Fliegern, die den großen
Flughafen in Neu Delhi in der Nacht verließen.

Der Flughafen sei fast ganz leer gewesen, sagte Stefan Karpinski, der
mit seiner Frau in der Maschine saß, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Botschaftsmitarbeiter hätten die Passagiere gebeten, mit Masken
zu reisen und Distanz zueinander sowie zum Bordpersonal zu wahren.
Die Botschaftsmitarbeiter hätten Schutzanzüge, Handschuhe und Masken
getragen. Karpinski und seine Frau waren im Bundesstaat Punjab an der
Grenze zu Pakistan unterwegs. Nur mit einem Passierschein von der
Botschaft und nach langen Diskussionen mit Polizisten hätten sie es
geschafft, mehrere Checkpoints bis zu einem Flughafen in Punjab zu
passieren. Von dort hätten sie einen der letzten Flieger in die
Hauptstadt erwischt, bevor auch diese Flugverbindungen gestrichen
wurden.

Für die 1,3 Milliarden Einwohner Indiens gilt für insgesamt drei
Wochen eine strikte Ausgangssperre. Raus darf man nur für Einkäufe
oder andere wichtige Besorgungen. Nach diesem ersten Rückholflug aus
Indien in der Corona-Krise soll bald ein zweiter weitere rund 500
Touristen nach Deutschland bringen. Die deutsche Botschaft in Neu
Delhi wolle auch weiteren Gestrandete helfen - das werde aber nicht
leicht sein, sagte Botschafter Walter Lindner in einer
Videobotschaft. «Wir tun unser Menschenmöglichstes - wie schon in den
letzten Tagen -, um so viele wie möglich weiterhin nach Hause zu
bringen.»