CFC-Chefin Polster hofft bei Lizenzierungsverfahren auf DFB-Hilfe

Chemnitz (dpa) - Die Vorstandsvorsitzende Romy Polster von
Fußball-Drittligist Chemnitzer FC hofft beim Zulassungsverfahren für
die kommende Saison auf ein Entgegenkommen des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB). «Den Vereinen wurde in Aussicht gestellt, die
Prüfverfahren der Situation anzupassen. Die Termine für die
wirtschaftliche Nachweiserbringung sollen nach hinten verschoben
werden», sagte Polster der «Freien Presse» (Donnerstag).

Die Unternehmerin betonte, dass die Verantwortung für die Vereine
steige. Man sollte jetzt nicht anfangen, zu optimistisch zu rechnen
und Luftschlösser zu bauen, nur weil der Kontrolleur fehlt, erklärte
Polster. «Eine Pleitewelle unter den Clubs hilft der Liga auch nicht
weiter.»

Der Spielbetrieb in der 3. Liga ist vorerst bis Ende April
ausgesetzt. Mögliche Geisterspiele, um die laufende Saison zu Ende zu
bringen, könne der CFC aufgrund fehlender Einnahmen im sechsstelligen
Bereich allein nicht bewerkstelligen. «Nur, wenn wir andere
Möglichkeiten der Finanzierung bekommen, aus eigener Kraft schaffen
wir das nicht. Dafür sind wir wirtschaftlich viel zu schwach
aufgestellt. Wir brauchen Unterstützung. Ohne fremde Hilfe geht es
nicht», äußerte Polster.

Um die drohenden wirtschaftlichen Verluste abzufedern, werde es beim
CFC zusätzlich zur Einführung der Kurzarbeit wahrscheinlich weitere
Einschnitte geben. Mit den Spielern und Trainern solle womöglich auch
über einen Gehaltsverzicht gesprochen werden. «Wir haben das
zumindest als Option auf dem Zettel. Wegen der zu erwartenden
finanziellen Schwierigkeiten werden wir auch an den Kennzahlen für
den Drittligakader noch einmal arbeiten müssen, sprich mit etwas
weniger Geld auskommen als ursprünglich geplant», sagte Polster.