Kuka gibt wegen Coronavirus-Krise keinen Ausblick auf 2020

Augsburg (dpa) - Der Roboterhersteller Kuka wagt angesichts der
Coronavirus-Krise keinen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im
laufenden Jahr. Die Auswirkungen der Pandemie könnten zum aktuellen
Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, teilte das Unternehmen am
Donnerstag in Augsburg mit. Vorstandschef Peter Mohnen sagte, die
Situation in China normalisiere sich zwar bereits wieder. In Europa
und den USA sei Kuka aber derzeit stark von den Einschränkungen durch
das Coronavirus betroffen. Die Produktion am Stammsitz Augsburg laufe
noch, die Krise werde aber «deutliche Einbußen» hinterlassen.

Das Unternehmen sieht allerdings auch Chancen: «Der Konzern ist
gerade in den Themen stark, die aufgrund der Pandemie stark in den
Fokus geraten: Online und digitale Services, Logistik,
Automatisierung mit Robotern und der ganze Bereich Healthcare.»

Kuka will insbesondere in diesen Bereichen in den kommenden drei
Jahren rund 500 Millionen Euro investieren. Im Gesundheitsbereich ist
das Unternehmen mit Medizinrobotern vertreten. Die Schweizer Tochter
Swisslog Healthcare ist auf Logistiksysteme zum Transport von
Medikamenten in Apotheken und Krankenhäusern spezialisiert.

Im vergangenen Jahr hatte Kuka beim Umsatz einen Rückgang um 1,5
Prozent auf 3,19 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Ursprünglich
wollte Kuka den Umsatz auf 3,3 Milliarden Euro steigern, hatte dieses
Ziel aber bereits im Jahresverlauf auf 3,2 Milliarden Euro reduziert.

Der Gewinn stieg um 7,2 Prozent auf 17,8 Millionen Euro. Die Zahl der
Kuka-Mitarbeiter sank um rund 200 auf etwa 14 000, nachdem in
Augsburg 350 Stellen abgebaut wurden. Derzeit sei kein weiterer Abbau
geplant, sagte Mohnen. Am Unternehmenssitz arbeiten derzeit noch etwa
3500 Beschäftigte für Kuka. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem
chinesischen Midea-Konzern.