Dieter Nuhr zu bürgerlichen Freiheiten in Zeiten von Corona

Berlin (dpa) - Der Kabarettist Dieter Nuhr hat die
Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Krise in Deutschland
verteidigt. «Bürgerliche Freiheiten sind relativ zweitrangig, wenn
man keine Luft mehr kriegt. Freiheit ist also nur möglich, wenn
rücksichtslose Idioten keine Corona-Partys feiern», sagte der
59-Jährige im Interview mit dem «Mannheimer Morgen»
(Donnerstag-Ausgabe). Zugleich forderte Nuhr: «Wenn das gesichert und
alles vorbei ist, sollten wir der Politik genau auf die Finger
gucken, ob sie die Freiheitseinschränkungen wieder zurücknimmt. Wenn
nicht, ist Gegenwehr angesagt.»

Nach seiner Einschätzung hätten die Menschen mittlerweile die Lage
begriffen. «Ich habe den Eindruck, seit Ende der letzten Woche haben
die meisten den Schuss gehört. (...) Ich habe auch erst lernen
müssen, warum es so wichtig ist, die Ansteckungskurve flach zu
halten. Ich denke, die meisten haben es jetzt raus.»

Zu Beginn der Corona-Krise hatte Nuhr mit einem Tweet Aufregung
verursacht. Er hatte damit auf die Ankündigung mehrerer deutscher
Bundesländer reagiert, Großveranstaltungen abzusagen. «Wir haben eine

Erkrankungsrate von 0,0001 Prozent der Bevölkerung. Also ich würde
gerne einfach auftreten am Wochenende...», schrieb er damals.