Gesundheitssenatorin verlässt sich bei Schutzkleidung auf den Bund

Berlin (dpa/bb) - Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD)
verlässt sich bei der Beschaffung dringend benötigter Schutzkleidung
für Arztpraxen auf den Bund. «Der Zustand, über den sich die KV
(Kassenärztliche Vereinigung) gerade beklagt, ist ein internationaler
Zustand. Die Beschaffung von Schutzkleidung ist auf Bundes- wie auf
Landesebene schwierig», sagte Kalayci der «Berliner Zeitung»
(Donnerstag). «Und der Markt ist zurzeit alles andere als seriös.
Deswegen habe der Bund eine zentrale Beschaffung auf den Weg
gebracht.

«Das Bundesgesundheitsministerium hat uns zugesichert, dass die
Kassenärztliche Vereinigung durch die Kassenärztliche
Bundesvereinigung die persönliche Schutzausrüstung bekommt», so die
Senatorin. «Darauf verlasse ich mich. Über diesen Weg werden auch die
Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder versorgt.»

Die KV Berlin hatte in einem Brandbrief an den Regierenden
Bürgermeister Michael Müller (SPD) ein Maßnahmenpaket zur
Schadensbegrenzung in der Coronakrise gefordert, darunter zum
wiederholten Mal mehr Schutzausrüstung und einen Ausbau spezieller
Versorgungsstrukturen für Infizierte. Bei vielen der etwa 6800
niedergelassenen Ärzte in Berlin werden allmählich Gesichtsmasken,
Schutzanzüge oder Desinfektionsmittel knapp, so dass laut KV die
Schließung von Praxen droht beziehungsweise einige schon dicht sind.
Trotz der von Bund und Ländern angekündigten Beschaffung werde nicht
oder zu wenig geliefert.