Schutzwände und Einlasskontrollen - Supermärkte in Corona-Zeiten

Kunden, die anderen in der Warteschlange dicht auf die Pelle rücken -
das ist schon in normalen Zeiten unangenehm. Während der aktuellen
Coronavirus-Pandemie gefährdet das die Gesundheit.

Erfurt (dpa/th) - Die Supermärkte in Thüringen kommen nach Angaben
von Lebensmittelketten den verschärften Hygieneanforderungen des
Landes zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie nach. Unter anderem
sollen Abstandsmarkierungen auf dem Boden, eine Begrenzung der Zahl
der sich gleichzeitig im Markt aufhaltenden Kunden und
Plexiglasscheiben an den Kassen das Ansteckungsrisiko in den
Einkaufsmärkten verringern, wie es von den Handelsketten Globus,
Kaufland und Edeka Nordbayern/Sachsen/Thüringen auf Anfrage hieß.

Seit dem vergangenen Donnerstag sind viele Geschäfte in Thüringen
geschlossen. Die noch geöffneten Läden und Geschäfte - unter anderem

Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken, Bau- und Gartenmärkte -
müssen nach einem Erlass des Gesundheitsministeriums unter anderem
den Zutritt steuern, etwa durch Einlasskontrollen, ihre Kunden über
Coronavirus-Schutzmaßnahmen informieren und Desinfektionsmittel
bereitstellen. Auch der Zutritt soll gesteuert werden - etwa durch
Einlasskontrollen. Kunden mit Covid-19-Symptomen sollen nicht in das
Geschäft gelassen werden.

Beim Handelsunternehmen Globus mit fünf Warenhäusern in Thüringen und

1650 Mitarbeitern gilt nach Unternehmensangaben derzeit nur im Markt
in Isserstedt bei Jena eine Einlassbegrenzung.  Die Mitarbeiter auch
der anderen Märkte seien jedoch um eine schnelle Abwicklung der
Einkäufe bemüht, erklärte der Vertriebsleiter Ost, Jens-Uwe Mätzig.

So würden Schlangen und Menschenansammlungen vermieden. «Unsere
Flächen sind ausreichend groß, dass sich unsere Kunden aktuell gut
verteilen und den geforderten Abstand einhalten können.»

Edeka empfiehlt seinen 54 Märkten und Franchise-Geschäften eine
Begrenzung der Kundenzahl auf höchstens fünf je 100 Quadratmeter
Einkaufsfläche. Dies werde vom Personal oder auch von
Sicherheitsdiensten kontrolliert, sagte eine Sprecherin. Der Erlass
der Landesregierung erlegt Supermärkten wie auch in anderen noch
geöffneten Geschäften einen Mindestabstand von eineinhalb Metern
zwischen Kunden und Verkaufspersonal sowie zwischen wartenden Kunden
auf. In der Regel lösen sie dies mit auf den Boden aufgeklebten
Abstandsmarkierungen. Vielerorts weisen auch Durchsagen und Plakate
auf den Mindestabstand hin.

Wie auch bei Globus sind in den 35 Thüringer Kaufland-Filialen
Plexiglas-Schutzscheiben an den Kassen angebracht. Kunden würden
gebeten, mit Geldkarten oder kontaktlos zu bezahlen, teilte eine
Unternehmenssprecherin mit. An den Frischetheken würden bis auf
Weiteres keine Mehrwegbehälter von Kunden gefüllt. Bei Obst und
Gemüse dürften Kunden nur die Ware mit den Händen berühren, die sie

auch kaufen wollen. Mit der Hand zu bedienende Brotschneidemaschinen
in den Backwarenabteilungen dürften derzeit nicht benutzt werden.
Keine der drei Handelsketten plant nach eigenen Angaben eine
Einschränkung der Öffnungszeiten.