Erste Erdbeeren blühen in Rövershagen - Noch unklarer Saisonverlauf

Die riesigen Erdbeerfelder sind wie ein Wahrzeichen von Rövershagen
östlich von Rostock. Das Jahr könnte angesichts der Corona-Krise bei
der Ernte und Vermarktung jedoch schwierig verlaufen.

Rövershagen (dpa/mv) - Auf den Feldern rings um Rövershagen bei
Rostock blühen die ersten Erdbeeren. «Die wissen nichts von der Krise
und wachsen frech und unbehelligt weiter», sagte der Chef von Karls
Erdbeerhof, Robert Dahl, der Deutschen Presse-Agentur. Auf den
Feldern sehe es auch dank des stabilen und freundlichen Wetters sehr
gut aus - im Gegensatz zum weiteren Verlauf der Saison. Der sei wegen
der Ausbreitung der Covid-19-Erkrankung möglicherweise mit Problemen
behaftet. Dahl bewirtschaftet eine Ackerfläche von rund 400 Hektar
rund um Rövershagen. In einem normalen Jahr werden rund 8000 Tonnen
geerntet.

Probleme könnten Ende April auftreten, wenn die Früchte erntereif
sind, sagte Dahl. Dann würden die ersten rund 100 Erntehelfer
benötigt. Deren Zahl steigere sich im Laufe der Saison auf bis zu
800. «Es ist gerade extrem schwer, Pläne zu schmieden», sagte Dahl.
Hintergrund seien teils widersprüchliche Meldungen über Regelungen
zur Einreise von Erntehelfern. Es gebe bei den Arbeitgebern deshalb
auch Verunsicherungen.

Niemand wisse, wie die Situation in vier Wochen aussehe. Deshalb
liefen auch parallel Überlegungen, mit Studenten oder Menschen, die
wegen der Corona-Krise aktuell keine Arbeit haben, die Ernte zu
bewältigen. «Möglicherweise kommt es zu einer Mischung der Modelle.
Wir sind beweglich ohne Ende.»

Ebenfalls ungeklärt sei die Frage der Vermarktung. Die bisherige
Strategie beruhe darauf, die Verkaufsstände bei Supermärkten und an
belebten Orten in den Städten aufzustellen. Bei den Märkten werde das
Konzept weiter funktionieren. Aber in den Städten sei zur Zeit viel
zu wenig los. «Wenn sich das nicht normalisiert, werden wir viel mehr
Beeren einfrieren und im Laufe der Zeit zu Marmelade verarbeiten.»